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Edel SE & Co. KGaA

Die Edel SE & Co. KGaA setzt SAP ERP mit den Modulen FI, AA, CO, MM, SD, EC-EIS, SCM und BW ein. Bis 2003 wurde das System bei Edel in den Niederlanden, Belgien, Öster­reich und der Schweiz ausgerollt.
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Edel SE & Co. KGaA - Das Unternehmen

Die edel music AG ist das führende unabhängige Musikunternehmen in Europa. Das Unternehmen vermarktet Künstler und Produkte aus allen musikalischen Genres über ein weltweites Netzwerk aus Tochtergesellschaften und Partnern. Die Firmen der edel-Gruppe sind in allen Bereichen des Tonträgergeschafts aktiv - von Produktion und Vertrieb über A&R und Marketing bis zur Bereitstellung professioneller Dienstleistungen fur Dritte.

Die edel music AG wurde 1986 als Versandunternehmen für Filmmusik gegründet. Die klassische »Garagenfirma« wuchs zunächst langsam und Anfang der 90er Jahre rasend schnell. 1991 wurde die erste eigene CD produziert und ein eigenes Replikationswerk gebaut, das von der Produktion eines Tonträgers bis zur Verpackung alles abwickelt. 1992 folgten Auslandstöchter in Europa, 1995 der Sprung über den Atlantik in die USA. 1998 ging das Unternehmen an den Neuen Markt. Aus dem kleinen Unternehmen wurde ein Fullservice-Anbieter für das komplette Musikgeschäft.

Intelligentes ERP

DAS SAP-PROJEKT

Nach dem steilen Wachstum geriet das Unternehmen in den Strudel des Neuen Marktes, konnte sich jedoch relativ schnell wieder fangen. Nach erfolgreicher Restrukturierung ist Edel Music heute ein Fullservice-Anbieter für das komplette Musik- und Mediengeschäft mit mehr als 700 Mitarbeitern und rund 153 Millionen Umsatz. Gerdes nennt die Anforderungen an sein Unternehmen: »Schnelligkeit ist Trumpf: Montags ist die CD fertig, mittwochs soll sie im Laden sein. Wir müssen immer wissen, welche Titel in unseren Lagern und in den Geschäften stehen. Eine weitere Besonderheit ist die Retourenabwicklung, das heißt, alle nicht verkauften Produkte werden von uns zurückgenommen. Sie müssen erfasst werden, um Gutschriften ausstellen zu können.«

Dafür waren die heterogene Konzernlandschaft und ihre Informationstechnik mit der ERP-Lösung nicht gebaut: keine tagesaktuell abrufbaren Kunden- und Produktanalysen, Kapazitätsprobleme in den Lagern. Obendrein musste manuell kommissioniert werden und die kurzfristigen Eingriffsmöglichkeiten bei den Lieferungen an die Kunden waren zu gering.

Bereits 1998 benötigte Edel eine leistungs­fähigere ERP-Software. Nach einer Ausschrei­bung wurde aus mehreren Angeboten SAP ausgewählt.

Da das Unternehmen nicht genug eigenes ERP-Know-how hatte, wurde für das Einführungsprojekt und den Rollout externe Unterstützung eingeholt. »Wir beauftragten nach einem Auswahlprozess mit Hilfe von Arthur Andersen das mittelständische Systemhaus Steeb Anwendungssysteme, weil wir dort die Beratung für alle Module aus einer Hand erhielten und das Gefühl hatten, dass das Steeb-Team auch über den Tellerrand hinaus blicken und hohe Qualität liefern konnte. Zudem hatte Steeb Erfahrungen mit unserem damaligen Rechnersystem IBM AS/400«, erläutert Gerdes dazu.

Nach 18-monatiger Implementierungs- und Testphase erfolgte die Produktivsetzung am 1. Januar 2001. Sie umfasste die Ablösung des Flexible Lagerlogistik bei Edel in Hamburg Alt-Systems in Deutschland und die Einführung der SAP-Module für Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Vertrieb, Materialwirtschaft und das Warehouse Management auf der Basis von SAP R/3. Dazu kamen Eigenentwicklungen wie die Massen-Retourenabwicklung und die umsatzbezogene Lieferanten-Konsig­nations­abrechnung.

Gleichzeitig erfolgte der Bau eines neuen Logistikzentrums und die Kop­­­plung der SAP-Logistik an die auto­ma­tische Fördertechnik sowie ein Inter­net-Online-Reporting für die Distri­bu­tionspartner. Bis 2003 wurde SAP bei Edel in den Niederlanden, Belgien, Öster­reich und der Schweiz eingeführt und der Betrieb der SAP-Lösungen komplett an die Hamburger IT-Dienstleister und Steeb-Partner Info AG übergeben.

Kundenspezifische Belieferung am POS
»Bei uns ist vor allem eines entscheidend: Ein möglichst großer Käuferkreis muss seine Titel in den Regalen finden. Außendienst und Handels-Disponenten brauchen ein Werkzeug, das eine optimierte Artikelauswahl und Versorgungssicherheit gewährleistet«, so Gerdes.

Als Lösung wählte Edel ein effizientes Supply Chain Management (SCM) kombiniert mit einem Vendor Managed Inventory (VMI) auf der Basis der SAP-Standardlösung. Jetzt entscheidet das SCM-System aufgrund der tagesaktuellen Informationen zu den Abverkäufen und Beständen, welche Titel an welche Märkte geliefert werden. Der Clou dabei: Die Kunden- und Artikelstammdaten werden nur einmal im SAP R/3 Basissystem gepflegt und in das SCM übertragen.

Für das Berichtswesen standen zwei Anforderungen im Fokus: Das VMI hat nur mit tagesaktuellem Reporting wirklich Sinn. Dasselbe gilt für die Abrechnung der digitalen Distribution: Für diesen neuen Vertriebsweg erhalten die Provider, wie zum Beispiel iTunes oder AOL, von Edel Musikdateien zum Download, um sie an ihre Kunden weiter zu reichen.

Immer im Bild durch Business Intelligence
Für diese Anforderungen hinsichtlich Performance und Flexibilität empfahl Steeb eine Business-Intelligence-Lösung auf der Basis eines SAP-Business Warehouse. Dort sind alle Daten vorhanden, die auf einem Reporting-Portal anwenderspezifisch in Form von Zahlen oder Grafiken und in Echtzeit zusammengestellt werden. »Der Aufbau dieser Lösung war ein überschaubares Projekt, bringt aber jede Menge Zeitersparnis«, freut sich IT-Experte Gerdes.

Als Hauptnutzen der breit angelegten SAP-Lösung nennt Lars Gerdes vor allem Effizienz. So zum Beispiel bei der hoch automatisierten und flexiblen Lagerlogistik.

Dort wird der Auftrag verabschiedet, die Rückmeldung erfolgt aus dem Lager sofort und die gesamte Lieferkette ist bis hin zur Paketnummer zurückzuverfolgen. Das Realtime Produkt-Controlling liefert tagesaktuelle Information über den Produktverkauf und ergebniswirksame Informationen. »Das ist ein großartiges Instrument, vor allem für die gesamte Feinsteuerung des Unternehmen«, kommentiert Lars Gerdes abschießend.

KUNDENNUTZEN

  • Mögliche Konzernkonsolidierung auch ausländischer Tochterunternehmen
  • Flexibilität zur Standardanbindung von Fremdsystemen über Schnittstellen
  • Ergebnisrechnung mit umfangreichem Online-Reporting
  • Bedienerfreundlichkeit
  • Marktdurchdringung und Reife des Systems